Stellt euch vor, ihr seid zum Abendessen eingeladen. In gemütlicher Runde, bei einem guten Wein serviert euch euer Gastgeber einen köstlich duftenden und vorzüglich schmeckenden Braten. Begeistert fragt ihr nach dem Rezept und er antwortet: Das Geheimnis liegt im richtigen Fleisch. Du nimmst 500 Gramm zartes Golden Retriever-Fleisch… Ihr erstarrt und lasst eure Gabel sinken.
Dieses Beispiel macht deutlich, wie unterschiedlich sich unser Verhältnis zu Tieren gestaltet. Wird eine Giraffe im Zoo getötet und verfüttert, so ist gesellschaftlicher Aufschrei vorprogrammiert. Der Verzehr eines ebenso intelligenten und sensiblen Lebewesens – etwa der eines Schweins – wird von unserer Gesellschaft hingegen fast widerstandslos akzeptiert und bedenkenlos gefördert. Doch wie kommt es, dass wir die eine Tierart als unsere Freunde und Weggefährten betrachten, die andere hingegen als bloße Nahrungsquelle?
Als Antwort auf diese Fragen liefert Prof. Dr. Melanie Joy in ihrem Vortrag auf englischer Sprache das Konzept des Karnismus als ein gesellschaftlich konstruiertes Glaubenssystem, das die Verbindung zwischen dem Schnitzel auf unserem Teller und dem liebenswerten Tier dahinter kappt?
Wollt ihr mehr über die spannenden psychologischen Hintergründe des Fleischessens erfahren?
Wann? Dienstag, 17. Juni 2014 um 18:00 Uhr
Wo: AUB 1, Bismarckstr. 37, 35390 Gießen
Prof. Dr. Melanie Joy studierte Psychologie an der Harvard Universität und lehrt als Professorin für Psychologie und Soziologie an der Universität von Massachusetts, Boston. Sie verfasst Artikel zu den Themen Psychologie, Tierrechte und soziale Ungleichheit und ist Autorin des international bekannten Buches: Warum wir Hunde lieben, Schweine essen und Kühe anziehen.
Wir freuen uns auf euch!
Euer Studentischer Arbeitskreis Ernährungsökologie
Bei Fragen wendet euch an: ernaehrungsoekologie@gmail.com